Heartbreak can knock the wind out of any Calamity Jane

Liebeskummer und Trennungsschmerz auch körperlich nachweisbar

Warum helfen die gut gemeinten Ratschläge von Freunden und Bekannten nach einer ungewollten Trennung von Partnerin oder Partner zunächst oftmals so wenig? 

Weil sie auch gegen eine Depression, einen Infekt, einen Kokainentzug oder eine Herzattacke nicht helfen würden. 

bei subjektiv empfunden übermäßig lange andauerndem Leiden kann das Aufsuchen einer professionellen Beratung hilfreich sein, diese sollte jedoch spezifisch auf die Besonderheiten der emotionalen Ausnahmesituation zugeschnitten sein. Keineswegs ist der Trennungsschmerz mit beschwichtigenden Floskeln abzutun, da klinisch bedeutsame Reaktionen auftreten können und derlei kritische Lebensereignisse unter bestimmten Umständen Auslöser für eine psychische Störung sein können.


Studien belegen, dass Liebeskummer und Trennungsschmerz eine extreme und sehr ernst zu nehmende Stresssituation sowohl für die Psyche als auch für den Körper darstellen. 

Psychisch leiden Menschen nach einer Trennung unter gedrückter Stimmung bis hin zu tief empfundener Trauer und Schwermut, herabgesetztem Selbstwertgefühl, Antriebs- und Lustlosigkeit, Konzentrationsproblemen, Schlaf- und Appetitstörungen. Das  Bild kann einer klinischen Depression ähneln oder sogar gleichen. Manchmal treten in der als aussichtslos empfundenen Verlassenheitssituation auch lebensmüde Gedanken auf. Allerspätestens dann muss professionelle Hilfe aufgesucht werden! 

 

Diese psychischen Symptome werden (auch bei weniger stark ausgeprägtem Liebeskummer) von einer Reihe körperlicher Veränderungen begleitet. Unter anderem ist die Immunabwehr herabgesetzt, sodass es bei Liebeskummer leichter zu Infekten kommen kann. 

 

In einer aktuellen Studie einer Forschergruppe um Ethan Kross von der Columbia University in Michigan konnte gezeigt werden, dass wenn Personen, die vor kurzer Zeit eine ungewollte Trennung erlebt haben, ein Foto des Ex-Partners betrachten und sich die erlebte Zurückweisung vergegenwärtigen, Gehirnareale aktiviert sind, die auch in die Empfindung körperlicher Schmerzen involviert sind. Emotionaler und körperlicher Schmerz haben also ein gemeinsames physiologisches Korrelat.

Auch das Dopaminsystem, welches als "Belohnungszentrum" des Gehirns gilt und zum Beispiel durch Amphetamine und Kokain stimuliert wird, scheint beim Empfinden von Trennungsschmerz in ähnlicher Weise involviert zu sein wie beim Entzug von den entsprechenden psychoaktiven Substanzen.

 

Das "broken heart syndrome" ist inzwischen als Fachbegriff in die Medizin eingegangen. Wenn eine schmerzhafte Trennung plötzlich über einen Menschen hereinbricht, kann das Herz mit den Stresshormonen Adrenalin und Noradrenalin überschwemmt werden, was zu Brustschmerzen mit Atemnot und in nach Studienlage seltenen Fällen durch Lahmlegung des Herzmuskels sogar zum Tod führen kann.

 

In Untersuchungen an Präriewühlmäusen, die für das Eingehen lebenslanger Partnerschaften bekannt sind, wurde zudem gezeigt, dass die Stresshormonregulation beim Eingehen einer Paarbindung zunächst stabilisierend beeinflusst wird, während sie bei längerfristiger Trennung von einem Partner zu entgleisen scheint. Diese Entgleisung geht mit einer drastisch reduzierten Aktivitätsrate des zurückgebliebenen Partners einher, welche als Analogon zu depressiver Antriebslosigkeit interpretiert wird.

 

 

Titel dieses Blog-Artikels: Zitat aus dem Blog von Amelia McDonell-Parry

 

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